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Exkursion der Elstaler Zehntklässler*innen zum Deutschen Bundestag

Anke Domscheit-Berg (DIE LINKE) lädt Schüler*innen der Heinz Sielmann Oberschule Elstal zum Besuch in den Deutschen Bundestag ein

Berlin, 21.01.2020: An einem sonnigen Dienstag besuchten unsere Zehntklässler*innen im Rahmen des PB-Unterrichts den Deutschen Bundestag. Den Besuch haben die interessierten Schüler*innen der Vermittlung von Herrn Tobias Bank zu verdanken. Neben der Tätigkeit als Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Gemeindevertretung Wustermark, ist Herr Bank Mitglied des Kreistages Havelland und vertritt das Land Brandenburg im Bundesvorstand insbesondere im Fachbereich Kommunalpolitik als auch als Ansprechpartner für die Historische Kommission (HK) sowie die Ständige Kulturpolitische Konferenz (SKK). Ob das nicht genug wäre, unterstützt Herr Bank seit vielen Jahren die Heinz Sielmann Oberschule Elstal im Rahmen verschiedener Events. So wurden z.B. der „Unternehmertag“ sowie der „Aktionstag für gesundheitliche Aufklärung und gegen Homophobie“ an unserer Schule von Herrn Bank initiiert als auch die Patenschaft im Zuge der Aktionen für den Titelerwerb „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ u.a. von ihm mitgetragen.

Die erste Station der Exkursion war ein Treffen mit Frau Anke Domscheit-Berg in dem im Jahr 2001 eröffneten Paul-Löbe-Haus. Die Publizistin, ehemalige Unternehmerin und Politikerin zog bei der Bundestagswahl 2017 als parteilose Kandidatin für DIE LINKE in Brandenburg in den Bundestag ein. Dort ist sie als Obfrau der Linksfraktion im Ausschuss „Digitale Agenda“, als stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Bildung, Forschung, Technikabschätzung sowie Verkehr und digitale Infrastruktur ebenso wie in der Enquete-Kommission[1] „Künstliche Intelligenz“ tätig. Was so kompliziert klingt, ist es leider auch. Denn Frau Domscheit-Bergs Aufgabe ist nicht nur die theoretische Vorarbeit für den künftigen Einsatz von digitaler Intelligenz im öffentlichen und privaten Raum mit ihren Politikerkollegen zu leisten. Auch die dafür notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen sind zu beachten. Und darüber hinaus soll die Politikerin mit ihren überfraktionellen Arbeitskollegen u.a. auch einen Beitrag zur Entwicklung eines neuen Gesellschaftsmodells leisten, da die Digitale Revolution laut Prognosen dazu führen wird, dass das Gehirn des Menschen in vielen Lebensbereichen durch künstliche Intelligenz ersetzt wird, so wie einst im Zuge der Industriellen Revolution ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Hand des Menschen durch Maschinen ersetzt wurde. Und so wie die Industrielle Revolution zunächst zu starken gesellschaftlichen Verwerfungen führte, bevor alle gesellschaftlichen Schichten in den Genuss ihrer Vorteile gekommen sind, hat die Digitale Revolution das Potential neue, dramatische gesellschaftliche Gräben zu schaffen. Daher lautet Frau Domscheit-Bergs Credo: Digitale Revolution braucht eine soziale Revolution.



[1] Eine Enquete-Kommission (französisch enquête = „Untersuchung“) ist eine vom Deutschen Bundestag bzw. von einem Landesparlament eingesetzte überfraktionelle Arbeitsgruppe. In einer solchen Arbeitsgruppe sollen bedeutende und komplizierte Themenkomplexe gelöst werden, in denen verschiedene juristische, ökonomische, soziale und/ oder ethische Aspekte durchdacht werden müssen.

Nach der Diskussion gab es noch ein gemeinsames Foto, um ein Erinnerungsstück an diesen außergewöhnlichen Schultag zu haben.
Zu sehen sind: Die Zehntklässler*innen der Heinz Sielmann Oberschule Elstal mit dem begleitenden Lehrer Herrn Czaplicki, dem Politiker Herrn Bank, dem PB-Lehrer Herrn Teutenberg und der Bundestagsabgeordneten Frau Domscheit-Berg (von rechts unten nach links).

Die Besucherkantine im Paul-Löbe-Haus. Hier konnten die Schüler*innen zwischen mehreren Gerichten auswählen. Neben mit Fleisch zubereiteten Speisen, gehörte auch Vegetarisches dazu.

Die Schüler*innen genießen beim Mittagessen den schönen Blick auf die Spree und …

… das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, das Ende 2003 als Parlamentsneubau eingeweiht wurde (Marie-Elisabeth Lüders [1878-1966] war eine liberale Sozialpolitikerin und Frauenrechtlerin). Mit dem Großen Anhörungssaal besitzt es den zweitgrößten Saal im Regierungsviertel nach dem Plenarsaal im Reichstagsgebäude.

Unsere Zehntklässler*innen mit Herrn Teutenberg (rechts) vor dem Reichstagsgebäude, das vom Architekten Paul Wallot entworfen und im Jahre 1894 fertiggestellt wurde. Durch den Reichstagsbrand von 1933 sowie in Folge des Zweiten Weltkrieges wurde es schwer beschädigt und in den 1960er Jahren modernisiert und wiederhergestellt, wobei es für Ausstellungen und Sonderveranstaltungen diente. Zwischen 1995 und 1999 wurde das Reichstagsgebäude vom britischen Architekten Norman Foster für die dauerhafte Nutzung als Parlamentsgebäude wesentlich umgestaltet. Seit 1999 ist es der Sitz des Deutschen Bundestages.

Die nachfolgenden Destinationen der Exkursion waren von Besinnung und Gedenken geprägt. Zunächst besuchte die Schülergruppe mit den Lehrern das Denkmal zur Erinnerung an 96 von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete.

Seit 1992 erinnert das Denkmal, das vom Perspektive Berlin e.V. veranlasst wurde, an einen Teil der Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik, die zwischen der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten (auch Machtübernahme oder Machtübergabe; Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg) und dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945, ermordet wurden oder an den Folgen ihrer Inhaftierung starben.

Gedenken am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas.

Das Denkmal wurde 2012 eröffnet und soll an den Porajmos erinnern. Das Wort aus Sprache der Roma bezeichnet den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma, die abwertend „Zigeuner“ genannt wurden und dem bis zu 500.000 Frauen, Kindern und Männer zum Opfer fielen.

Die Schülergruppe auf dem Weg Richtung Brandenburger Tor, das auf Anweisung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) nach Entwürfen von Carl Gotthard Langhans (1732-1808) zwischen 1789 und 1793 erbaut wurde. Die sich darauf befindende  Quadriga, die Siegesgöttin Viktoria auf einem Viergespann, wurde von Johann Gottfried Schadow (1764-1850), dem bedeutendsten Bildhauer des deutschen Klassizismus (kunstgeschichtliche Epoche zwischen etwa 1770 und 1840), entworfen.

Das Brandenburger Tor ist das bekannteste Wahrzeichen Berlins und ein deutsches Nationalsymbol. Nach starker Kriegsbeschädigung wurde es bis 1958 wiederhergestellt und zwischen 2000 und 2002 umfassend saniert.

Die Exkursion führte auch zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas (kurz: Holocaust-Mahnmal), an dem der ungefähr 6 Millionen Juden, die unter der Diktatur Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten ermordet wurden, gedacht wurde.

Das Mahnmal besteht aus 2711 quaderförmigen Beton-Stelen. Es wurde von Peter Eisenman entworfen und im Mai 2005 eingeweiht.

Anschließend führte die Exkursion zurück zum Reichstagsgebäude.

Die Zehntklässler*innen fahren mit einem Aufzug hinauf in die Kuppel des Reichstagsgebäudes.

Oben angekommen präsentierte sich den Schüler*innen dieser eindrucksvolle Anblick …

… aus verschiedenen Höhen der begehbaren, transparenten Kuppel des Reichstagsgebäudes.

Lediglich die Scheiben, die sich an der Decke des Plenarsaals des Deutschen Bundestages befinden sind von außen verspiegelt, sodass man nicht von der Kuppel aus hineinschauen kann.

Aufgrund des sonnenklaren Wetters war der Gang auf der Besucherterrasse ein Muss. …

… Von hier aus konnte man die Skyline von Berlin bestaunen, so z.B. den Fernsehturm und das sich davor befindende Internationale Handelszentrum (IHZ) sowie rechts davon den Berliner Dom und das Rote Rathaus.

Auf der Besucherebene des Bundestages, von der aus man den Plenarsaal überblickt, in dem die Bundestagsabgeordneten an bestimmten Tagen debattieren, endete schließlich der Exkursionstag.

In einem Vortrag erfuhren die Schüler*innen u.a., dass der mächtige Bundesadler eine Spannweite von 8,50 m hat und 2,5 t wiegt und …
Zudem erfuhren die Jugendlichen, dass Saaldiener u.a. vom Plenarsaal aus beobachten, ob ein Zuschauer auf der Besucherebene eingeschlafen ist, um einem Kollegen per Funkt zu benachrichtigen, der für das Wecken zuständig ist. Zum einen ist dies eine Frage des Respekts vor dem ehrwürdigen Parlament. Zum anderen soll damit der vor sich hin schlummernde Gast davor bewahrt werden in den Abendnachrichten zur Lachnummer der Nation zu werden, da die Journalisten auch auf solche Bilder lauern. Der Vortrag war noch von zahlreichen anderen statistischen Informationen und einigen Anekdoten gefüllt, die der Exkursion einen passenden und interessanten Abschluss verliehen haben.

… von den Politikern liebevoll „fette Henne“ genannt wird.

Bevor es nach diesem besonderen Schultag nach Hause ging, konnte die Schülergruppe aus dem Inneren des Reichstagsgebäudes andere Besucher, die von der Glaskuppel aus irgendwie versuchten durch die verspiegelten Scheiben auf den Plenarsaal zu schauen, beobachten.

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Gespannt warteten die Schüler*innen auf die Bundestagsabgeordnete in einem Gesprächsraum. Als Frau Domscheit-Berg erschien stellte sie ihre Persona sowie ihre Vita vor. Anschließend hatten die Schüler*innen die Gelegenheit ihre Fragen zu stellen. Ein Schüler, der seit jeher Lokführer werden möchte, wollte wissen wie es um die Zukunftsfähigkeit seines Berufswunsches steht, zumal er sich die Momente zwischenmenschlicher Gespräche mit künftigen Passagieren bereichernd vorstellt. Leider musste ihn Frau Domscheit-Berg damit vertrösten, dass er sich in ca. 20 Jahren einen neuen Job suchen müsste, da Loks und viele andere Verkehrsmedien mithilfe künstlicher Intelligenz sicherer und effizienter gesteuert werden als von Menschenhand. Weitere hochinteressante Themen waren u.a. Bots (engl. robot ‚Roboter‘), die Menschen beim Ausfüllen verschiedenster Formulare egal in welcher Sprache, intelligent unterstützen und Pro- sowie Kontraargumente hinsichtlich autonomer Waffensysteme. So wie bei vielen schönen Dingen des Lebens, blieb hierfür zu wenig Zeit übrig. Der prall gefüllte Terminkalender von Frau Domscheit-Berg ließ dies leider nicht zu.

Die zweite Station war die Besucherkantine im Paul-Löbe-Haus. Hier konnten die Schüler*innen zwischen mehreren Gerichten, u.a. zwischen vegetarischen und mit Fleisch zubereiteten Speisen, auswählen sowie den schönen Blick auf die Spree genießen. Das gemeinsame Mittagessen wurde von Herrn Bank arrangiert, dem dafür ein herzliches Dankeschön gilt. Finanziert wurde das kulinarische Vergnügen übrigens vom Steuerzahler, dem auch unser Dank gilt ????

Die nachfolgenden Destinationen der Exkursion waren von Besinnung und Gedenken geprägt. Zunächst besuchte die Schülergruppe mit den Lehrern das Denkmal zur Erinnerung an 96 von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete. Seit 1992 erinnert das Denkmal, das vom Perspektive Berlin e.V. veranlasst wurde, an einen Teil der Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik, die zwischen der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten (auch Machtübernahme oder Machtübergabe; Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg) und dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945, ermordet wurden oder an den Folgen ihrer Inhaftierung starben.

Anschließend gedachten die Schüler*innen und die sie begleitenden Lehrer am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas dieser ethnischen Bevölkerungsgruppe. Das Denkmal wurde 2012 eröffnet und soll an den Porajmos erinnern. Das Romanes-Wort (Romanes = Sprache der Roma) bezeichnet den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma, die abwertend „Zigeuner“ genannt wurden, mit bis zu 500.000 Opfern an Frauen, Kindern und Männern.

Zum Abschluss wurde an die ungefähr 6 Millionen Juden, die unter der Diktatur Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten ermordet wurden, am Denkmal für die ermordeten Juden Europas (kurz: Holocaust-Mahnmal) gedacht. Das Mahnmal, das aus 2711 quaderförmigen Beton-Stelen besteht, wurde von Peter Eisenman entworfen und im Mai 2005 eingeweiht.

Danach führte die Exkursion zurück zum Reichstagsgebäude, das zwischen 1995 und 1999 vom britischen Architekten Norman Foster für die dauerhafte Nutzung als Parlamentsgebäude wesentlich umgestaltet wurde und seit 1999 der Sitz des Deutschen Bundestages ist. Ursprünglich wurde das Reichstagsgebäude vom Architekten Paul Wallot in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts im Stil der Neorenaissance entworfen und im Jahre 1894 fertiggestellt.

Bevor die Zehntklässler*innen einem Vortrag im Bundestag beiwohnten, ging zunächst einmal noch in die begehbare Glaskuppel, von der aus man einen beeindruckenden Ausblick auf Teile der Bundeshauptstadt hat. Auf der Besucherebene, von der aus man den Plenarsaal überblickt und bei entsprechender Anmeldung einen Einblick in die Parlamentsarbeit der Bundestagsabgeordneten erhalten kann, endete schließlich der Exkursionstag mit einem Vortrag. Hierbei erfuhren die Schüler*innen u.a., dass der mächtige Bundesadler eine Spannweite von 8,50 Metern hat und 2,5 Tonnen wiegt und von den Politikern liebevoll „fette Henne“ genannt wird. Zudem erfuhren die Jugendlichen, dass Saaldiener u.a. vom Plenarsaal aus beobachten, ob ein Zuschauer auf der Besucherebene eingeschlafen ist, um einem Kollegen per Funkt zu benachrichtigen, der für das Wecken zuständig ist. Zum einen ist dies eine Frage des Respekts vor dem ehrwürdigen Parlament. Zum anderen soll damit der vor sich hin schlummernde Gast davor bewahrt werden in den Abendnachrichten zur Lachnummer der Nation zu werden, da die Journalisten auch auf solche Bilder lauern. Der Vortrag war noch von zahlreichen anderen statistischen Informationen und einigen Anekdoten gefüllt, die der Exkursion einen passenden und interessanten Abschluss verliehen haben.

Die Schüler*innen des 10. Jahrgangs der Heinz Sielmann Oberschule Elstal sowie die sie begleitenden Lehrer bedanken sich herzlich bei Frau Anke Domscheit-Berg und Herrn Tobias Bank für die aufschlussreichen Einblicke in das Leben des Deutschen Bundestages.