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Mit gutem Frühstück fit in den Unterricht

Humanistischer Freidenkerbund versorgt Elstaler Oberschüler mit gesundem Frühstück

Ein Kleintransporter fährt auf den Schulhof der Oberschule in Elstal. Er hält dicht vor der Glastür, die zur Cafeteria der Schule führt. Es ist kurz nach sieben Uhr morgens. Drei Personen steigen aus und tragen behände Behälter in die Küche der Cafeteria. Minuten später bauen sie ein Buffet auf, das Gäste in einem Dreisternehotel glücklich machen könnte.
Nur, hier ist kein Hotelbetrieb. Das Frühstück ist für die Schüler der Oberschule Elstal bestimmt, die aus den verschiedensten Orten angefahren kommen.

Kaum dass das Frühstücksbuffet freigegeben worden ist, beginnen die schon wartenden Schüler damit, sich zu bedienen. Es gibt alles, aber auch wirklich alles, was aus der morgendlichen Mahlzeit ein sattes Frühstück werden lässt. Wurst, Käse, Schinken, Eier, Müsli, Marmelade, Joghurt, Früchte, Honig und natürlich das unvermeidliche Nutella, das schon identitätsstiftende Bedeutung für die Menschen in Deutschland hat. Dazu gibt es Milch, Tee, Kakao oder Saft, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Was aber wirklich angenehm ins Auge fällt, das ist die Tatsache, dass die drei Aktivisten des humanistischen Freidenkerbundes, Frau Schulze, Frau Fuchsberger und Herr Kuhnt, das Frühstücksbuffet derartig professionell gestaltet haben, dass es nicht wundert, dass die Oberschüler es sich mit so großem Appetit schmecken lassen. Zugegeben es fehlt der Parmaschinken oder der  teure spanische Serrano-Schinken. Aber sonst fehlt es an nichts.

Es seien im Durchschnitt 40 Frühstücksteilnehmer, erklärt Frau Schulze vom Freidenkerverband. Frau Rösike, die die ASB-Sozialstation seit Anfang dieses Jahres unterstützt, kann das nur bestätigen.
Es herrscht eine aufgeräumte Stimmung; keine geschäftige Hektik, wie in manch anderen Hotels, wo sich Monteure und Handelsvertreter aus fernen Regionen niedergelassen haben und sich allmorgendlich für den Arbeitstag zu rüsten.
Da ist zum Beispiel Lisa K. von der 7a. Sie hat nicht gefrühstückt, weil sie ausnahmsweise mal „verpennt“ hat. Mit dreißig Cent ist  sie beim Frühstück dabei; eine kleine Investition, die sie vor dem sicheren Hungertod rettet. Clara bleibt lieber länger liegen. Sie weiß, an der Schule erwartet sie ein üppiges Frühstück, das den Vergleich mit Zuhause durchaus standhält. Wer etwas für sein Abwehrsystem tun will, bekommt Actimel oder anderes. Dreißig Cent, das ist nicht viel für ein gutes Frühstück. Manche würden auch mehr bezahlen, aber 30 Cent, das ist schon in Ordnung. Finanziert wird dieses Projekt übrigens vom Bundesverband der Tafel.

Frau Stock, die an diesem Tag mit ihrer Tochter Paulina in der Cafeteria sitzt, weil Paulina sich die Oberschule besuchsweise anschauen möchte, findet die Frühstücksatmosphäre auch sehr ansprechend. Leider hat sie schon zu Hause gefrühstückt, aber später würde Paulina dieses Angebot durchaus in Anspruch nehmen wollen.
Stammgast seit dem 4.Januar ist unser Hausmeister Herr Machwitz. Für die drei Aktivisten vom Freidenkerbund war es eine Ehre, unseren Hausmeister zum Frühstück zu bitten. Natürlich trage er mit seinem Scherflein zur Frühstückskasse bei, betont er, und man sieht es ihm an, dass er durchaus mehr geben würde. Wie viel kann man im Augenblick nicht verstehen, weil es sich mit vollem Munde nicht so gut spricht.

Die Idee zu diesem Schulfrühstück hatte übrigens die Schulleitung der Oberschule Elstal. Der Humanistische Freidenkerbund Havelland wurde als neuer Kooperationspartner gewonnen, und seit dem 4. Januar 2012 eben gehen viele Oberschüler gut gesättigt in den Unterricht der ersten Stunde. Kein knurrender Magen mehr, der in der ersten großen Pause mit ein paar Keksen notdürftig besänftig werden muss. Wer mit dem Frühstück fertig ist, kann sich noch nach Belieben ein Pausenbrot zusammenstellen oder Früchte mitnehmen.

Manche kritische Stimme wird nun einwenden: Was nichts kostet, fliegt bald durch den Klassenraum oder landet zermatscht im Schulhof. Gewiss würden die zahlreichen Krähen, die nach dem Pausenklingeln den Pausenhof bevölkern, sich über diese Hinterlassenschaft freuen. Aber in diesem Fall ist die Ausbeute für die hungrige Vogelwelt leider enttäuschend. Die Erfahrung zeigt, die Schüler achten ihre selbst gemachten Pausenbrote und werfen kaum etwas weg.